Die Seebestattung gehört zum Bereich der Naturbestattungen. Für eine Seebestattung setz man eine Kremation in einem Krematorium voraus. Im Falle einer Seebestattung wird die Asche eines verstorbenen Menschen in eine wasserlösliche Urne aus Zellulose oder Salzstein gelegt und später im See bestattet. Die Urnenübergabe findet in bestimmten Gebieten in Nord- oder Ostsee.
Die einzigen zwei Voraussetzungen dafür sind, dass der Verstorbene eine besonderes persönliches Verhältnis zum Meer hatte und dass diese Art der Bestattung auch sein Wunsch war. Seine schriftliche Erklärung darüber kann auch von den Hinterbliebenen abgegeben werden. Man braucht für diese Bestattungsart in der Regel eine behördliche Genehmigung.
Vor der Seebestattung
Was muss man vor der Beisetzung alles erledigen?
Unterschiedlich nach Bundesland sollen Sie zwischen vierundzwanzig bis sechsunddreißig Stunden nach dem Sterbefall eine Bestattungsfirma beauftragen, die sich um die Überführung des Leichnams kümmern wird. Es ist ratsam, diese Zeit zu nutzen, um verschiedene Bestattungsunternehmen untereinander zu vergleichen. Sie sollen bei der Angebotswahl vor allem auf die Transparenz der eingelisteten Preispunkten achten. Sie müssen noch eine Reihe an Formalitäten hinter sich bringen. Sie können es alles alleine machen, oder diese Aufgaben kann auch Ihr Bestatter übernehmen. Es können aber natürlich dadurch auch weitere Kosten entstehen, insofern es in Ihrem Vertrag mit dem Bestatter steht. Man kann Ihnen nur eins empfehlen: wenden Sie sich an Ihren Bestatter und machen Sie sich Gedanken, ob Sie persönlich, oder jemand aus Ihrer Familie einige dieser Aufgaben übernehmen wollen.
Mögliche Orte für eine Bestattung
Allgemein gesagt, ist es so, dass die Schiffe in der BRD nur von der Nord oder Ostseeküste abfahren. Der Prozess der Beisetzung findet dann in einer passenden Region statt. Außerdem ist es die Option vorhanden, die Aschenurne in anderen Weltmeeren Ihrer Wahl zu bestatten. Falls man sich für diese Option entscheidet, soller das mit der Reederei oder dem Bestatter so früh wie möglich besprochen werden. Die Beisetzung an sich kann auch Beipielsweise an einer bestimmten Stelle über einem untergegangenen Schiff erfolgen. Jeder Bestatter erstellt für die Familie in der Regel eine Karte, damit sie die Stelle später finden können
Seebestattungen nur auf „rauem Grund“
Man darf nur an bestimmten Stellen eine Übergabe einer Ascheurne eines Verstorbenen an das Meer erfolgen, und zwar nur außerhalb der Dreimeilenzone und in denen Gebieten, welche weder von Fischern noch von Wassersportlern genutzt werden. Diese besondere Wassergebiete heißen „rauer Grund“ und man kann sie in der Nord- und Ostsee sowie im Atlantik oder im Mittelmeer finden.
Einschränkungen der Seebestattung
Um diese Bestattungsart durchführen zu lassen, braucht man erstmal eine schriftliche Erklärung, warum man sich genau für diese Bestattungsart entschieden hat.
Eine besondere Beziehung zum Wasser galt noch vor einiger Zeit als eine dafür notwendige Voraussetzung. Eine gute Nachricht ist, dass heutzutage die Regelungen für diese Bestattungsform weniger streng sind. Neben der Bürokratie entstehen auch organisatorische Schwierigkeiten, was die Seebestattung betrifft. Die Urne mit der Asche des Verstorbenen muss zuerst an das gewünschte Ziel überführt werden. Der Preis für Überführung ist abhängig von der Entfernung. Außerdem ist es so, dass bei einer Seebestattung aus rein logistischen und sehr oft finanziellen Gründen nicht alle Angehörigen an der Beisetzung auf See teilnehmen können. Durchschnittlich sind es ca. 10 bis 15 Personen am Bord erlaubt.
Kleidung
Wie soll meine Kleidung am besten aussehen?
Bei der Seebestattung sollte man besonders darauf achten, dass Sie wirklich warm genug angezogen sind. Auf dem Schiff ist es Normalerweise echt windig und somit auch viel kälter als an Land. Achten Sie im Vorfeld, ob alle anwesenden Trauergäste einen überdachten Platz haben, oder dass am Schiff eventuell nur die Plätze gibt, die keinen überdachten Bereich haben. Generell kann man zu der Kleidung sagen, dass die dunkle Kleidung ohne Accessoires oder Schmuck ratsam ist.
Ein weiterer Vorteil: die Kosten
Außer der besonderen Art der Ehrerbietung ist eine Seebestattung unbestritten auch von der finanziellen Seite vom Vorteil. Da man keine Grabstätte auf einem regulären Friedhof benötigt entfallen auch die ganzen Kosten. Somit spart man Zeit, Geld für die Erstellung, Geld für die Erhaltung des Grabes und natürlich die Grabpflege. Von dieser Seite ist es auf jeden Fall ratsam. So wie bei einer normalen Grabstätte auch hier soll die Familie nicht auf den Ort verzichten, wo ihr wertvoller Mensch seine letzte Ruhe gefunden hat. Dieser für die Familie enorm wichtiger Ort kann im Rahmen einer Gedenkfahrt per Schiff erreicht werden. Die Koordinaten der Bestattungsstelle werden von dem Bestatter genau dokumentiert und bleiben für die weiteren Familiengeneration für immer erhalten.
Trauerarbeit
Wird bei dieser Bestattungsform die Trauerverarbeitung erschwert?
Es muss nochmal betont werden, dass bei dieser Bestattungsart keine Anlaufstelle für die Trauer gibt. Es gibt somit auch keine Grabstelle, die besucht und von den Angehörigen mit Pflanzen geschmückt sein kann.
In der Regel ist es so, dass vor allem viele ältere Menschen nach ihrem Tod ihre Familie nicht belasten wollen, und entscheiden sich für eine Seebestattung, die gar keine Pflege benötigt.
Es ist ratsam mit Ihrer Familie oder Freunden darüber zu reden, ob diese Variante für Ihre Angehörigen in Ordnung wäre, oder sie sich einen Trauerort wünschen, wo sie Kerzen oder Blumen anlegen können. Dabei dürfen Sie aber auch Ihre eigenen Wünsche nicht vergessen.
Ein offenes Gespräch mit Ihrer Familie kann behilflich sein, um beide Seiten zu verstehen. Außerdem ist es für alle wichtig, dass der Bestattungsprozess so abläuft wie der Verstorbene es sich auch gewünscht hat.
Mittelmeer und Atlantik
Gibt es noch eine Alternative zur Nord- oder Ostsee?
Eine Seebestattung kann außerhalb der Nord- oder Ostsee stattfinden. Eine Alternative wäre das Mittelmeer oder Atlantik. Falls man diesen alternativen Wunsch hätte, sollte man seinen Wunsch mit Ihrem Bestatter besprechen. Manche Bestatter bieten auch eine Möglichkeit in einem anderen Meer eine Besttatung durchzuführen. Eine weitere Option, die viele Bestatter anbieten, ist die Überführung der Urne und ihre spätere Beisetzung im Ausland.
Historische Entwicklung
Doch wie ist geschichtlich diese Bestattungsart entstanden?
Eine lange Zeit, also ung. Bis zum 20. Jahrhundert wurden auf See nur Menschen bestattet, die bei einem Schiffunglück verstorben waren. Auch nach einer Seeschlacht wurden die Toten meistens auf See beigesetzt. Im Gegensatz zu früher wird heute der Leichnam vor der Seebestattung kremiert. Manchmal werden noch heute Verstorbene in Särgen auf See bestattet, bei den ehemaligen Soldaten, ist es bis heute noch der Fall.
Flussbestattung als eine Alternative zur Seebestattung
Seit einiger Zeit gibt es noch eine weitere Forme der Seebestattung. Es handelt sich dabei um eine Flussbestattung, die meistens in Holland praktiziert wurde. Durch die liberale Bestattungsgesetze in Holland ist es auch in der BRD möglich. Bei uns gibt es manche Bestattungsfirmen die Fluss und Binnenseebestattungen anbieten.
Noch während des Lebens sollte man eine Seebestattungsverfügung ausfüllen und sie an ihre Familie oder enge Freunde weitergeben.
Sie können auf der Webseite Bestattungen.de verschiedene Bestattungsunternehmen in Ihrer Region vergleichen, die eine Seebestattung anbieten. Dieser Service ist für Sie kostenlos und absolut unverbindlich.